Fast drei Millionen Polinnen und Polen mussten während des Zweiten Weltkrieges in deutschen Wirtschaftsunternehmen Zwangsarbeit leisten, unter ihnen auch Stanisława Brzęcka mit ihren Töchtern Halina, Krystyna und Maria. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes wurden sie zunächst in die Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück verschleppt. Im Herbst 1944 kamen sie schließlich in ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in der thüringischen Kleinstadt Meuselwitz. Hier mussten sie als Zwangsarbeiterinnen für die Leipziger Hugo Schneider AG (HASAG) Rüstungsgüter herstellen.

Maria Brzęcka-Kosk, die jüngste der Schwestern, hat ihre Erinnerungen an die Lagerhaft in den 1990er-Jahren niedergeschrieben. Bereits während der Zeit im Konzentrationslager gelang es ihr, einzelne Erlebnisse zeichnerisch festzuhalten. Der Bericht und die Zeichnungen geben einen anschaulichen Einblick in die grausamen Lebensbedingungen von KZ-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im Deutschen Reich während des Nationalsozialismus.

Die Publikation erscheint als Heft 24 der von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten gemeinsam mit dem Hannah-Arendt-Institut e.V. herausgegebenen Reihe „Lebenszeugnisse – Leidenswege“.
________________________________________________________________________________________

Programm

Begrüßung
Bernd Karwen, Polnisches Institut Berlin, Filiale Leipzig

Grußworte
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dr. Clemens Vollnhals, stellvertretender Direktor Hannah-Arendt-Institut
Dorota Kosk, Tochter von Maria Brzęcka-Kosk

Die HASAG und das Konzentrationslager in Meuselwitz
Anne Friebel, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

Meine Begegnung mit Maria Kosk — Anmerkungen des Übersetzers
Christhardt Henschel, Deutsches Historisches Institut Warschau

Lesung
„Als Mädchen im KZ Meuselwitz - Erinnerungen von Maria Brzęcka-Kosk“
Corinna Waldbauer

Empfang

Eine Veranstaltung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e.V. gemeinsam mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und dem Polnischen Institut Berlin, Filiale Leipzig.

Eintritt frei.