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Vernetzungstreffen NS-Zwangsarbeit in Sachsen. Erfassung und Spurenlesen.
Am 16. März 2024 laden die Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und dem Naturpark Dübener Heide zum 3. Vernetzungstreffen ein.
Mit zwei Workshops wollen wir an dem Tag den Fokus auf die praktische Erfassung ehemaliger Zwangsarbeitsorte und Spurensuche-Projekte in der lokalhistorischen Vermittlungsarbeit richten. Im Anschluss wird es eine Exkursion über einen Teil des ehemaligen Lagers „Heide“ geben.
Ehrenamtliches Engagement hat in der Gedenkstättenarbeit und Denkmalpflege eine lange Tradition. Bei der Erfassung von NS-Zwangslagern sind Gedenkstättenmitarbeiter*innen und amtliche Denkmalpfleger*innen besonders auf Hinweise und Meldungen angewiesen. Welche Informationen für die Ausweisung von Denkmalen oder eine Darstellung in interaktiven Karten erforderlich sind, soll im Rahmen von Workshop I, angeleitet von Michael Strobel (Landesamt für Archäologie) und Thomas Trajkovits (Landesamt für Denkmalpflege), erarbeitet werden. Ziel ist die Ausarbeitung eines Erfassungsbogens, der ehrenamtlichen Akteur*innen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Grundlage bilden Handreichungen und Formulare, die in den Gedenkstätten und Landesämtern in den letzten Jahrzehnten für die Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten entwickelt worden sind, aber jeweils angepasst bzw. zusammengeführt werden müssen.
Viele der ehemaligen Lager- und Einsatzorte sind heute baulich stark verändert und die wenigsten als Lernorte didaktisch aufbereitet. Trotzdem sind diese Orte für die lokalhistorische Vermittlungsarbeit von besonderer Bedeutung. Sie ermöglichen beispielsweise eine starke Verknüpfung historischer Ereignisse mit der Lebenswelt der Teilnehmenden. In Workshop II werden verschiedene methodische Zugänge und Vermittlungsformate durch Anja Kruse (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig) vorgestellt und anhand von konkreten Beispielen Herausforderungen im Umgang mit stark überformten Orten von NS-Zwangsarbeit diskutiert.
Die Exkursion wird am Nachmittag zum Zwangsarbeitslager „Heide“ führen. Mitte der 1930er Jahre begann in der Dübener Heide die industrielle Sprengstoffherstellung. Seit 1935/36 existierte ein Bereitschaftslager für ortsfremde Zivilarbeiter* innen. Dieses wurde 1942 in ein Zwangsarbeitslager umgewandelt. Über 1.300 „Ostarbeiter*innen“ – vorrangig aus der Ukraine – waren dort eingesperrt und mussten Zwangsarbeit für die Deutsche Sprengchemie GmbH Moschwig leisten.
Für die Exkursion wird um festes Schuhwerk und Regenkleidung gebeten. Die Exkursion findet ca. 10 km von Bad Düben entfernt statt. Es wird einen Transfer mit Kleinbussen geben. Aus Dresden und aus Leipzig werden Fahrgemeinschaften mit Kleinbussen organisiert. Bitte geben Sie ebenfalls bei der Anmeldung mit an, falls Sie dieses Angebot wahrnehmen wollen. Der Transfer zur und von der Exkursion erfolgt mit privaten PKW oder den bereitgestellten Kleinbussen.
Anmeldung + Angabe zum gewünschten Workshop bis zum 01.03.2024 an veranstaltungen@stsg.de
Programm
9:30 Ankommen
10:00 Workshops
Workshop I:
Erarbeitung eines Erfassungsbogens (Michael Strobel, Landesamt für Archäologie und Thomas Trajkovits, Landesamt für Denkmalpflege)
Workshop II:
Spurensuchen und -lesen (Anja Kruse, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)
12:30 Uhr Auswertung der Workshopergebnisse
13:00 Mittagspause
14:00 Beginn der Exkursion Lager „Heide“ (Michael Strobel und Tobias Schwabe)
16:30 Ende
Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Stiftung Sächsische Gedenkstätten, sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) und Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Naturpark Dübener Heide.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.