Gedenkstätte Zwangsarbeit in Leipzig - Digitale Karte: NS-Zwangsarbeit in Leipzig. Präsentation und Einführung.

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Freitag, 30. August 2019, 19:00 Uhr

Digitale Karte: NS-Zwangsarbeit in Leipzig. Präsentation und Einführung.

Während des Zweiten Weltkriegs waren Zehntausende ausländische Zwangsarbeiter:innen in und um Leipzig im Einsatz. Sie arbeiteten in Rüstungsbetrieben, Werkstätten, Tagebauen und städtischen Einrichtungen. Bei Kriegsende war fast jede vierte Arbeitskraft in der deutschen Wirtschaft eine Zwangsarbeiterin oder ein Zwangsarbeiter.

Überall in der Stadt wurden Lager errichtet oder Gebäude zu Unterkunftszwecken umgenutzt. Im Großraum Leipzig entstanden mindestens 700 solcher Zwangsarbeitslager. Neben großen Barackenlagern für Tausende Menschen gab es vor allem viele kleinere Unterkünfte – Turnhallen, Schulen, Gaststätten, Festsäle, Kleingartenvereinsheime und Privatwohnungen. Viele der Lager befanden sich in Nachbarschaft zu den Wohnquartieren der Leipziger:innen. Der Zwangsarbeitseinsatz wurde zum Alltag der deutschen Bevölkerung – Kontakte waren unvermeidbar und alltäglich. NS-Zwangsarbeit war ein öffentliches und sichtbares Verbrechen.

Auf einer digitalen Karte sind alle uns derzeit bekannten Unterkünfte und einige bedeutende Arbeitseinsatzorte von Zwangsarbeiter:innen verzeichnet. Verschiedene Farben markieren die unterschiedlichen Lager-Kategorien. Zu jedem Punkt gibt es detaillierte Informationen, sofern sie uns vorliegen. Ein Glossar erklärt historische Fachbegriffe und Abkürzungen, und eine pädagogische Handreichung gibt Empfehlungen zur praktischen Arbeit mit der digitalen Karte.

Ab dem 30. August 2019 wird die digitale Karte auf unserer Homepage zugänglich sein. Am Abend werden wir das Projekt auf dem Hof des Feinkost-Geländes öffentlich präsentieren.


Ort: Kunst- und Gewerbegenossenschaft Feinkost eG, Karl-Liebknecht-Straße 36 (Leipzig-Südvorstadt)
Tram 10, 11 (Südplatz)

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