Auf den Spuren der Zwangsarbeit - Digitale Spurensuche
Für alle ab 14 Jahre, kostenlos
Dauer: individuell
Lernmaterialien:
- digitale Karte mit den ehemaligen Orten des NS-ZWangsarbeit unter: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/karte und
- Arbeitsblatt "Ortssteckbrief"
- Als Einführung in das Thema empfehlen wir zudem die Bildungsmaterialien zur Animation „NS-Zwangsarbeit“
Die digitale Karte ermöglicht die Entdeckung von NS-Zwangsarbeit vor der eigenen Haustür: Auf der Karte sind aktuell mehr als 800 ehemalige NS-Zwangsarbeitsorte in Leipzig und Region markiert. Für jeden Stadtteil, für beinahe jede Straße finden sich Beispiele. Zwangsarbeit war während des Zweiten Weltkrieges ein Massenphänomen und prägte den Alltag und das öffentliche Geschehen in Leipzig.
Die Vermittlung von Geschichte auf lokaler Ebene eignet sich besonders dazu, geschichtliche Ereignisse an junge Menschen heranzutragen. Indem aus dem Alltag bekannte und vertraute Orte, Straßen oder auch Firmen einbezogen werden, wird Geschichte weniger abstrakt und rückt näher an die Lebens- und Erfahrungswelt Jugendlicher heran.
Sie können die Karte sowohl in der schulischen als auch in der außerschulischen Bildungsarbeit einsetzen. Dies kann entweder ergänzend zum schulischen Unterricht als auch im Rahmen projektbezogener Arbeiten erfolgen. Die Karte ermöglicht es den Lernenden, sich unabhängig von einem Gedenkstätten- und Archivbesuch, über Zwangsarbeit im Raum Leipzig zu informieren, ehemalige Lagerstandorte und deren Geschichte zu recherchieren und sich auf diesem Wege das Thema zu erschließen.
Die Schüler:innen können dabei in ihrem eigenen Wohn- und Lebensumfeld zum Beispiel folgenden Fragen nachspüren:
- Gab es auch in meinem Viertel, meiner Straße, in der Nähe meiner Schule oder meines Jugendclubs Zwangsarbeitslager?
- Wo genau befanden sich diese Lager
- Wie waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter:innen?
Auch prägnante Orte in Leipzig eignen sich als Ausgangspunkt einer digitalen Erkundung der Stadt und ihrer Geschichte. So kennen viele die Leipziger Kleinmesse im Westen der Stadt heute vor allem durch den dort mehrmals im Jahr stattfindenden Rummel. Den wenigsten ist bekannt, dass sich dort während des Zweiten Weltkrieges eines der größten innerstädtischen Barackenlager für ausländische Zwangsarbeiter:innen befand. Der digitale Stadtplan ermöglicht es, die Stadt einmal aus einer anderen, neuen Perspektive zu erkunden und kennenzulernen.
Die integrierte Suchfunktion erlaubt zudem Recherchen nach ausgewählten Themen. Durch die Eingabe von Suchbegriffen lassen sich die Informationen z. B. nach verschiedenen Lagerformen, Firmen, Wirtschaftszweigen und Zwangsarbeitsgruppen filtern.
Als Einführung in das Thema empfehlen wir die Animation „NS-Zwangsarbeit“